In
der Schule bin ich richtig gut angekommen. Mathe in der 6. und 4. Klasse ist
Standard geworden, da der vorher dafür zuständige Lehrer (falls es jemals einen
gab?) wohl immer noch abwesend ist. Hinzu kommt auch noch, dass die 4. Klasse
mir mal gesagt hat, dass sie wohl weder Mathelehrer noch Klassenlehrer hätten
und die Anwesenheit im Klassenbuch seit über 1 Woche nicht geführt wurde.
Nachdem ich das Ravi erzählt habe, hat er mich kurzerhand zum Klassenlehrer der
4. Klasse ernannt. Es gibt eigentlich keine Klasse, in die ich nicht gerne
gehe, auch wenn es in der 2. und 3. Klasse schon mal anstrengend werden kann.
Manchmal wenn ich ganz friedlich über den ‘Schulhof‘ laufen kommen Schreie aus
den 5., 3., und 2. Klassen ‘Come to my class!‘. Oder wenn ich in der Pause
einfach rumstehe kommen sie angerannt und wollen mich in ihre Klasse zerren. Es
wurde sogar schon versucht, mich mit Süßigkeiten zu bestechen!
Mit
den Lehrern verstehe ich mich hervorragend (sogar mit denen, die kaum des
Englischen mächtig sind). Ramzan (muslimischer Feiertag) haben wir im Haus der
Lehrerin für Hindi verbracht, die quasi die gesamte Lehrerschaft mit Briyani
(Reisgericht – vorzugsweise mit Hühnchen), Gongura- Curry (sieht aus wie
Spinat) und Bhayasam (süßes Nudeldessert) versorgt hat. War wohl eines meiner
besten Essen bisher. Und jedes Mal, wenn ich irgendwelche Worte auf Telugu sage
(kutscho – setz dich, pustakam – Buch, ikadikira – come here, akadikivellu – go
there, usw.) feiern diese das so sehr, als würde wahre Wunder wirken.
Reisen konnte ich von
hier aus bisher noch nicht viel, nur ein Wochenendtrip nach Hampi war drin. Das
liegt vordergründig an der schlechten Anbindung von Giddalur und daran, dass
alle sehenswerten Ziele viel zu weit entfernt sind. Dafür war ich hier viel mit
meiner Gastfamilie unterwegs. Einmal unternahmen wir einen wortwörtlichen
Tagesausflug (Früh um 5 bis Abend um 8)
nach Srisailam. Dort gibt es einen eindrucksvollen Tempel und einen Staudamm am
Fluss Krishna. Wir packten also einen 20 Liter Wasserbehälter ins Auto, sowie 2
große Büchsen Reis, eine Schüssel Kartoffelcurry (welches ich mir am Vortag
gewünscht habe) und Pappteller und los ging der Spaß. Ein andermal fuhren wir
zum Nemiligundla Rangaswamy (oder so ähnlich). Dort steht ein alter Tempel (für
den Gott Rangaswamy) direkt an einem kleinen See mit Wasserfall. Die Umgebung
ist herrlich und die Kinder konnten im Wasser spielen.
 |
'Arbeitsalltag' |
 |
'Picknick' auf dem Weg nach Srisailam |
 |
Gruppenbild vor dem Damm |
 |
Wenn man das ungefähr so macht, sollte man in der Ferne wohl 3 Tempel sehen.. |
 |
Mr. Krish mit Nithya Prakash |
 |
da steckte einfach mal die Straßenmarkierung im Reifen |
 |
überflutete Straße auf dem Weg zum Rangaswamy Nemiligundla |
 |
Der Wasserfall |
 |
'Sport' |