23. Juni 2013

Schon wieder Urlaub (und der erste Schultag)



Am letzten Ferienwochenende in Tamil Nadu trafen meine deutschen mit- Freiwilligen und ich uns in Mamallapuram (Mahabalipuram). Das liegt gerade einmal 2 Stunden (oder auch 4 auf der Rückfahrt) von Manampathy und ist eine unglaublich wundervolle, kleine Küstenstadt. Sie bietet Kultur mit alten Tempelanlagen, aufwändigen Steinmetzgerarbeiten überall in der Stadt und ‘Krishna’s Butter Ball‘; Cafés und Restaurants mit traumhaften Dachterrassen und gutem (auch westlichem) Essen – die Pancakes mit Honig und Banane sind sehr zu empfehlen; einen relativ sauberen Strand, an dem man gemütlich liegen oder baden kann; viele nette aufgeschlossene Leute, die gut englisch sprechen und wundervolle Gasthäuser, die günstig und gut gelegen sind. Wir hatten unser Gasthaus direkt am Strand und der Besitzer – Shankar – war stets zur Seite um uns ein Ohr abzukauen. Es gibt überall kleine Läden und Stände, in denen man (maßangefertigte) Schuhe aus Leder, Bücher (in allen Sprachen – auch deutsch) oder eine ayurvedische Massage erwerben kann.
Kurzum: das Wochenende war unglaublich erholsam und es war wundervoll, endlich Katha, Magda, Niklas, Eva und Jule wieder zu sehen und mit ihnen das Wochenende zu verbringen.

Montag hatten die Kinder ihren ersten Schultag, so auch ich. Seit über einem Jahr saß ich nicht mehr auf der Schulbank und es war ein eigenartiges Gefühl, dort wieder aufzutauchen. Montag und Dienstag war ich an der RIDE school in Arpakkam, etwa 1 Stunde mit dem Bus. Mittwoch früh sollte ich dort eigentlich den Gründer Jeyaraj treffen, nur leider war ich durch morgendliches Unwohlsein verhindert. Donnerstag und Freitag machte ich mich mit dem Fahrrad auf den Weg zur IRDT school ganz hier in der Nähe. Dort werde ich ab jetzt für die nächste Zeit unterrichten. Hier heißt es für mich natürlich erst einmal beobachten: so einfach lassen die Lehrer niemanden an ihre Kinder. An der Schule sind Kinder von 5 bis 11 Jahren und sie geht von 9 bis 16 Uhr. Ein guter Kontakt mit dem Direktor und die ersten mit den Lehrern sind schon geknüpft.

2. Juni 2013

Temple, Temple



Zuerst einmal kurz ein paar Anmerkungen zum Blog. Das Wichtigste: wie ihr sicherlich gemerkt habt, kommen nicht mehr so viele Posts wie früher. Das liegt hauptsächlich daran, dass mittlerweile natürlich nicht mehr so viel Neues und Aufregendes passiert, wie am Anfang. Ich schätze es wird aller 1 bis 2 Wochen immer sonntags ein neuer Post erscheinen. Und genau dafür gibt es jetzt ein neues ‘Tool‘ auf dem Blog: rechts oben könnt ihr bei ‘Per E-Mail folgen‘ einfach eure E-Mail Adresse eintragen, um dann bei neuen Posts per Mail benachrichtigt zu werden. Falls ihr euch zu speziellen Themengebieten besonders interessiert, lasst es mich bitte wissen. Dann schreibe ich auch gern außerplanmäßig Einträge zu diesen Themen. So viel zum Organisatorischen. 
 
Am Freitag entschied ich mit Cedrik das zu tun, was schon lang fällig war: die 2 großen Tempel im 15 min entfernten Uthiramerur zu besuchen. Wir fuhren Nachmittag los und liefen gemütlich durch Uthiramerur. Als ‘Fremder‘ ist es normalerweise kein Problem die Tempel zu betreten, nur in die innere Kammer dürfen wir nicht. Also Schuhe ausziehen und rein. Leider wurde Cedrik hier um seine Schuhe erleichtert – und das nachdem sie uns bei FSL gesagt haben, dass die bestimmt keiner klaut, weil ja jeder die Schuhe vor dem Tempel ausziehen muss. So schnell kann’s gehen! Übrigens gibt es selbst in Uthiramerur mit gerade einmal um die 24.000 Einwohner bereits unzählige kleine Tempel.



Tempeleingang in Uthiramerur


 
Samstag setzten wir unsere Tempelbesichtigung in Kanchipuram fort. Dort sahen wir uns 3 der 5 großen Tempel an. Jedoch könnte man hier locker 1 Woche allein damit verbringen, sich Tempel anzusehen. Im ersten Tempel fing uns am Eingang ein älterer Mann ab und veranstaltete mit uns eine Führung durch die Anlage. Wer denkt, dass er das für lau gemacht hat, liegt im Irrtum. 10 Rupees pro Person hat er danach verlangt. Aber das tut uns ja nicht weh und immerhin hat er uns auch den Weg zu den oberen Etagen des Tempels aufgeschlossen. Als uns dann vor einem geschlossenen Tempel (die Mittagszeit über) einer angeboten hat, für uns die Tore zu öffnen, haben wir gleich abgelehnt. Einen Preis dafür hätte er spätestens zum Ende der Führung genannt. Und der wär bestimmt höher als 10 Rupees pro Person ausgefallen. Und einen Tempel sahen wir nur von außen, da davor eine unglaublich lange Schlange war, auf die wir wirklich keine Lust hatten. Aber immerhin haben wir den Elefanten vor dem Tempel gesehen (endlich mein erster Elefant in Indien). Im Grunde genommen sehen die Tempel für uns auch alle gleich aus. Meistens sind mehrere Altäre für verschiedene Götter darin. Und dann sind da noch die Steinfiguren von verschiedenen Göttern in verschiedenen Positionen (sitzend, stehend, liegend – das wurde uns übrigens von dem älteren Mann sehr detailliert erklärt). Aber trotzdem kann man das alles mitnehmen. Die Tempel abzulaufen ist übrigens nicht nur durch die glühende Hitze unerträglich. Auch die allgegenwärtigen Rikschafahrer machen einem das Leben schwer. Aller paar Minuten werden einem zum ‘cheapest price‘ Tempeltouren angeboten. Manche haben sogar kleine ‘Visitenkarten‘ auf denen alle Tempel abgebildet sind. Hartnäckig sind diese Leute definitiv. Dann heißt es einfach ignorieren und weiterlaufen. Sonst können die einem gut eine halbe Stunde verquatschen.


Löwensäulen im Vaikunta Perumal Temple...



... sowie Steinfiguren verschiedener Gottheiten



Eingang zum Kamakshi Amman Tempel...



... mit Elefant im Inneren