30. April 2013

JRDT’s english summer class



Heute früh gegen halb 12 kam die Französin Aline in Manampathy an. Sie wird nur bis Sonntag hier bleiben, ist also quasi nur auf der Durchreise. Am Nachmittag haben wir mit einer Frau gesprochen, die zurzeit wohl eine Art ‘Ersatzpriester‘ für das Nachbardorf R. N. Kandigai darstellt. In diesem Dorf werden wir ab Dienstag einen Englischkurs für interessierte Kinder abhalten. Während der Ferien, also ab jetzt für etwa 1 Monat. Im Anschluss zeigten wir Aline noch das Dorf der Gipsys. Die haben sehr großes Interesse an einem Englischkurs gezeigt, haben sogar gleich angefangen einen Platz vor einem frei zu räumen. Dieses Vorhaben müssen wir allerdings noch ein bisschen aufschieben.


Raj und ich bei den Gipsys



Am nächsten Morgen zeigte ich Aline auf Wunsch von Raj die sanitären Einrichtungen, die JRDT für die Middle School und die Playschool gebaut hat. Am Nachmittag fuhren wir dann zur ersten Englischstunde. Etwa 15 Kinder kamen und die 2 Stunden vergingen wie im Flug. Das Ganze war heute noch etwas ungeordnet und durcheinander, aber ich glaube in dem  Monat kann man mit den Kindern sehr viel erreichen. Sie sind wahnsinnig interessiert – manchmal sogar zu sehr. Hilfe hatten wir heute von Darthy, einem älteren Mädchen, das gut Englisch spricht und einer alten Dame, die die Klasse täglich mit frischem Zitronensaft und Wasser versorgen wird. Ich bin echt gespannt, wohin sich das in ein paar Wochen entwickelt haben wird.

29. April 2013

Registration, die Zweite



Es war Montag und wir standen vor einem altbekannten Problem: der Registration in Chennai. Um 10 traf ich mich dort mit Katha und Magda und wir bekamen einen Termin für halb 11. Wir warteten also noch kurz und begaben uns dann rein. Da saßen wir zuerst in einem Raum mit 2 Schreibtischen und vielleicht 20 Stühlen davor. Ein Schreibtisch war besetzt, und natürlich alle Stühle. Ein System gab es nicht – wer zuerst am Schreibtisch war, war auch dran. Ging aber relativ schnell und wir bekamen von dem netten Herren jeder eine Marke, von 39 bis 41. Damit ging’s dann ins nächste Büro. Dort waren dann schon 5 oder 6 Schalter über denen sogar die Nummern angezeigt wurden. Wir kamen dann einer nach dem Anderen dran, gaben unsere ganzen Dokumente und den Reisepass ab, durften einmal für die Kamera lächeln und sollten uns wieder hinsetzen. So wurden wir einzeln bestimmt 3 oder 4 Mal von vorn gerufen, um Unterschriften zu geben oder kurze Fragen zu beantworten. Insgesamt waren wir aber gerade einmal anderthalb Stunden im Immigration Office, mehr nicht. Und damit war alles abgeschlossen. Wir bekamen ein Dokument und etwas wurde auf das Visum gekritzelt. Damit war das leidige Thema endlich abgeschlossen. Wir gingen dann etwas essen und verbrachten noch ein wenig Zeit miteinander. Um 3 begab ich mich auf den Heimweg. Mit einmal Umsteigen. Zum Glück trifft man hier IMMER Leute, die einem beim Busfahren helfen und sagen, wo man hin muss. Um 6 war ich zurück in Manampathy (1 Stunde durch Chennai und 2 Stunden nach Manampathy).

28. April 2013

Back to Chennai



Heute früh um 11 schaffte mich ein Laufbursche von Father Simon per Rikscha und Bus nach Vijayawada. Nach einem kleinen Mittagessen schaffte der mich auch noch bis zu meinem Sitzplatz im Zug und los ging’s. Die Zugfahrt war diesmal relativ ruhig.

Der Plan für heute Abend war eine Nacht in Chennai zu verbringen, da ich erst gegen 10 ankommen wuerde. Dazu kam noch, dass ich Montag frueh sowieso zur Registration nach Chennai musste, also passte das relativ gut. Das einzige Problem an der Sache war, dass Raj mir 2 Stunden vor Ankunft schrieb, dass er noch nicht weiß, wo er mich unterbringen kann. Doch kein Problem für ihn: kurze Zeit später schickte er mir dir Nummer eines gewissen Richard. Ein fern verwandter Anwalt. In Chennai angekommen rief ich also die Nummer an und Richard versicherte mir, er sei in 15 min da. Wahrscheinlich nach indischer Zeitrechnung. Um 11 kam er und wir setzten uns in eine Rikscha. Damit fuhren wir zu einer Art christlichem Wohnheim, wo er öfter nächtigt. Fuer 600 Rupees hatten wir dort ein echt klasse Zimmer mit 2 Betten. Wir besorgten uns dann noch einen Imbiss und einen Tee und liefen langsam zurueck.

Da es heute für ihn zu spät war zurück zu fahren, teilten wir uns das Zimmer. Wir erzählten noch eine Weile und schliefen dann seelenruhig ein.

27. April 2013

Last few days in Andhra

Heute war ich mal wieder mit zum canvassing. Als wir am Abend zurueck zur Schule kamen, sagte S.D. Father, dass wir jetzt alle zusammen nach Ramanakkapeta (das ist das Dorf mit dem Waisenhaus) fahren. Er war krank geworden und wollte mich nicht die letzten Tage allein in der Schule lassen. Ich packte also meine Sachen zusammen und los ging’s. Den naechsten Tag passierte wirklich nicht viel.

In den letzten Tagen plagte mich ein bisschen Heimweh. Ich hoffe, dass das nur an der allgemeinen Langeweile hier liegt.

Um das erste Kapitel ‘Andhra‘ abzuschliessen, hier noch ein paar Fotos.


typisches 'canvassing- Dorf'








'Garten' der St. Eugene School




'Garten' im Entstehen


Schueler bei der assembly

25. April 2013

First white guy?



Heute Nachmittag bekam ich in der Schule Besuch vom Direktor der Telugu Medium. Er nahm mich mit dem Motorrad mit zu einem etwas entfernten Dorf. Dort hielten wir am Strassenrand und er wechselte ein paar Worte mit den Einwohnern. Diese wirkten sehr aufgeregt und erfreut. Ich war naemlich, wie mir zu Ohren kam, der erste Weisse, den man in diesem Dorf je gesehen hat. Sie brachten mir also einen Stuhl und der Dorfaelteste brachte mir die erste gepflueckte Mango des Jahres. Die durfte ich natuerlich verzehren. Einer brachte einen Maiskolben und ein anderer brachte einen Beutel voll dieser leckeren Fruechte, die aussehen wie Kartoffeln. Sie wollten alles ueber mich wissen und wollten mich gar nicht gehen lassen. Eine taubstumme alte Frau aus dem Dorf gab mir immer wieder zu verstehen, dass ich noch sitzen bleiben solle. Diese Begeisterung und Freude ueber einen Weissen Menschen ist in Deutschland unvorstellbar. Das kann man auch gar nicht so recht beschreiben. Die Leute waren einfach total begeistert und gluecklich.

23. April 2013

Time to Say Goodbye



Am Abend des vorherigen Tages fuhren wir dann noch nach Musunuru zum Annual and Hostel Day 2012/13, zu dem uns die Kinder eingeladen hatten. Das war, wie sollte es auch anders sein, spitzenklasse. Ich versteh gar nicht, warum durchweg alle indischen Kinder so gut tanzen koennen. Mohan, Tschindu, Ashok, Tony und Nani haben jedenfalls getanzt wie die ganz Grossen. Irgendwann kam auch der Arzt nachdem ich verlangt hatte, da das Fieber gegen Abend wieder schlimmer wurde. Der gab mir 2 Spritzen und 4 verschiedene Tabletten. Nach einer halben Stunde Liegen im Bett ging es mir dann wieder gut und ich ging wieder raus zum Programm.









Am naechsten Morgen gingen wir alle in die Kirche. Dann feierten wir noch den Geburtstag von Father Thomas und um 10 hiess es Abschied nehmen. Alle Kinder des Waisenhauses fuhren naemlich ueber die Ferien zurueck zu ihren Familien bzw. was davon uebrig ist. Zumindest die Meisten. Fuer Mohan gilt das nicht. Da er die 5. Klasse abgeschlossen hat, wird er nicht nach den Ferien ins Waisenhaus und auch nicht an die St. Eugene School zurueck kommen. Die Regierung zahlt fuer Kinder wie ihn nur bis zur 5. Klasse. Er geht nun also zurueck nach Vijayawada und was dort aus ihm wird, weiss niemand so genau. Wenn er Glueck hat kann er weiterhin an eine Schule gehen. Man kann nur das Beste hoffen, was wohl waere, dass er nicht mit seinen Eltern auf’s Feld muss oder Ziegenhirte wird. Ich jedenfalls hoffe nur das Beste und habe ihm viel Glueck gewuenscht und meine Nummer zugesteckt. Der Abschied viel mir schwerer als mir lieb war. Und das, nachdem wir uns gerade mal ein paar wenige Tage kannten.