Heute
war der Start um 7, denn heute sollte meine Reise nach Andhra Pradesh losgehen.
Statt mit dem Bus fuhren wir allerdings in einer Art Fahrgemeinschaft nach
Chennai. Ein Typ mit einem Jeep hat uns mitgenommen. Wir fuhren dann nach Koyam
Bedu, zum Busbahnhof von Chennai. Dort kauften wir die Zugtickets von der
Chennai Central nach Vijayawada. Dann fuhren wir wiederum eine halbe Stunde mit
dem Bus zur Chennai Central. Dort musste ich dann noch 2 Stunden warteten.
Diese Zeit wurde mir durch einen Inder erleichtert. Er war ein Geschäftsmann
aus Nellore. Wie alle, hat er mich ausgefragt wer ich bin, was ich hier mache,
wie lange ich hier sein werde, eben die Standartfragen. Und er erzählte mit von
den Frauen aus Bangalore, aber das ist eine andere Geschichte. Zum Schluss gab
er mir noch seine Visitenkarte – wenn ich ein Problem habe, solle ich mich bei
ihm melden. Guter Mann.
| Pinakini von Innen.. |
Halb
2 stieg ich dann in den Pinakini (so heißt der Zug von Chennai nach Vijayawada)
ein, suchte meinen Platz und machte es mir bequem. Die Fahrzeit sollte 7
Stunden betragen, von um 2 bis um 9. Dann setzen sich einige Passagiere neben
mich. Da waren eine Frau mittleren Alters mit Mann, eine ältere Frau und ein
junger Mann. Die Frau und der junge Mann sprachen sehr gut englisch, wir unterhielten
uns also. Sie schenkten mir eine Mango und ich sage euch, das war die beste
Frucht meines kompletten Lebens. Am
Anfang war ich zwar etwas skeptisch, da uns gesagt wurde wir sollen Leuten, die uns Essen schenken nicht trauen, da es
vergiftet sein könnte und sie uns ausrauben wollen. Aber alles war gut. Diese
Mango war absolut kein Vergleich zu deutschen Mangos, die sind eine ganz andere
Liga.
| .. und von Außen |
Mit
der Zeit erfuhr ich auch, dass der junge Mann Mahesh hieß. Er fuhr auch bis
nach Vijayawada mit dem Zug. Er war sehr nett, höflich und neugierig und hat
mir viele Tipps gegeben. Später stieg noch ein junger Mann zu – Vamsi. Er war
ein Polizist aus Vijayawada. Vamsi bot mir an, mir Vijayawada mit seinem
Motorrad zu zeigen. Ich sagte zu ihm, dass ich auf ihn zurückkommen werde. Dann
kam noch Ramu hinzu. So saßen wir eine ganze Weile und erzählten. Auf der
gesamten Zugfahrt kamen übrigens aller 3 Minuten Bettler durch die Gänge
gelaufen. Ebenso kamen auch Essensverkäufer, private wie auch zugeigene. Dieses
Essen sollte man jedoch nicht unbedingt kaufen, da es qualitativ nicht sehr
hochwertig sei.
Als wir an einer Station
vor Vijayawada hielten und meine ‘Freunde‘ sagten, ich könne ruhig raus gehen
und mir mal kurz die Beine vertreten, wurde ich natürlich misstrauisch. So
schnell können sich die Dinge ändern. Die Inder sind schon ein seltsames Volk.
Ich setze mich also wieder hin und krallte mir meine Tasche. In Vijayawada
begleitete Ramu mich dann noch bis zu dem Fahrer, der mich zum Andhra Loyola
College, meinem heutigen Schlafplatz bringen sollte. Er war mir ein bisschen zu
hilfsbereit, wollte alle meine Anrufe für mich tätigen und mich am liebsten
selber dorthin fahren, aber ich hab ihm gesagt, dass ich das auch gut selbst
schaffe. Ich weiß nicht, ob diese Skepsis gerechtfertigt ist, aber lieber so,
als andersherum. Ich rief dann also Father Victor an, einen Freund von Raj, der
auch aus Manampathy stammt. Per Telefon sagte er dem Fahrer, wo er mich hin
befördern soll. Im Andhra Loyola College Angekommen zeigte Father Victor mir
mein Zimmer und begleitete mich zum Essen. Inzwischen war es schon um 10. Das
Essen war super, besonders die Früchte. Es gab Bananen, Papaya und die
sogenannte Goa-Frucht. Die Früchte hier sind einfach himmlisch. Nach diesem Tag
fiel ich dann in mein Bett und schlief sofort ein.| Zimmer im Andhra Loyola College |
| Wandtafel des Andhra Loyola College |
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