Sheela, Kamachi and Geetha

Neuer Tag neues Glück, sollte man jedenfalls denken. Dem war heute nicht so. Dieser Tag begann wie der letzte: mit der Kirche. Diese hat mich, wie im letzten Eintrag schon erwähnt gegen halb 6 mit ganz seltsamen Geräuschen geweckt. Da ich Raj aber zugesagt hatte, ihn halb 7 zum Sonntagsgottesdienst zu begleiten, war das ganz in Ordnung. Nach einem Tee gingen wir dann also Gemeinsam zum Gottesdienst. Dieser dauerte 1,5 Stunden. Zurück daheim gab es erst mal Frühstück. Im Verlauf des Vormittags kamen Sheela (12), Kamachi (11) und Geetha (12) für den Computerkurs zu Raj nach Hause. Sie sprechen ein bisschen englisch, zumindest kann ich mich mit ihnen verständigen. Raj ist übrigens der Gründer des JRDT, einer sehr kleinen Organisation in dem Gebiet hier. Den Computerkurs habe ich heute das erste Mal mit ihnen gemacht. Sie sollten ein paar englische Sätze aus einem Kinderbuch abschreiben und ich habe lesen mit ihnen geübt. Das Lesen hat relativ gut geklappt, das Schreiben müssen sie noch üben. Auch der Umgang mit der Maus fällt ihnen noch schwer, aber das ist nur eine Sache der Zeit bis das besser klappt. Schon während des Übens habe ich gemerkt, wie sie schneller Buchstaben gefunden haben und sich statt immer nur 1 Buchstaben gleich 2 oder 3 merken konnten. Das war schon ein kleines Erfolgserlebnis.

Geetha, Sheela und Kamachi

Im Anschluss hat Raj mir das Waisenhaus gezeigt, in dem die Kinder zurzeit leben. Es ist sehr einfach und benötigt einiges an Investition. Aber Raj hat mir schon seine Pläne erzählt: da ein Schreibtisch mit Computer und da ein Esstisch und dort ein paar Stühle. Für all das hat er aber im Moment nicht genügend Geld.

Nachmittags halb 4 kamen die 3 Mädels wieder und wir übten nochmal das Schreiben am Computer. Danach haben alle ihre Namen in Paint geschrieben. Das sah noch sehr wackelig aus. Danach gingen wir noch in mein Zimmer, da sie unbedingt meine Gitarre sehen wollten. Sie ‘spielten darauf‘ und waren unglaublich begeistert davon. Ich fragte sie, ob ich ein Bild von ihnen mit meiner Gitarre machen kann und daraufhin haben sie 5 Minuten lang in allen denkbaren Kombinationen Bilder von mir und ihnen gemacht. Die Kamera schien sie auch wahnsinnig zu begeistern. Danach haben die Kleinen noch einen Tanz für mich aufgeführt, den sie zusammen eingeübt haben. Sie sind einfach zuckersüß. Waren sie bei unserem ersten Treffen noch schüchtern, zurückhaltend und still, so waren sie jetzt offen, bekamen ihren Mund gar nicht mehr zu und haben mich über meine Familie ausgefragt. Zuletzt habe ich noch ein paar Worte auf Tamil mit ihnen geübt. Das klappte sogar ganz gut.