One night in the sleeper

Dies war vorerst unser letzter gemeinsamer Tag. Das FSL- Programm war dementsprechend gekürzt. Früh waren 2 Mädels zu Besuch, die schon 8 Monate in Indien sind und wir konnten sie über ihren Aufenthalt ausfragen. Dann erzählten wir noch kurz über die verschiedenen Unterbringungen (Gastfamilie oder Projekt) und ihre Vor- und Nachteile. Zuletzt wollte FSL noch ein kurzes schriftliches Feedback von uns, wie wir die einzelnen Programmpunkte fanden, was man verbessern könnte und und und. Ab etwa um 3 hatten wir den restlichen Tag frei bis um 8, da war Treffpunkt im Gasthaus. Wir entschieden, mit der Rikscha zur Mahatma Gandhi (MG) Road zu fahren, einer sehr westlichen ‘Einkaufsstraße‘. Dort findet man große Einkaufszentren, McDonald’s und all sowas. Wir schlenderten nur ein bisschen ziellos durch die Gegend und aßen unser wohl vorerst letztes westliches Mahl bei Subway – als die einzigen Gäste. Dann fuhren wir zurück und bis um 8 standen alle unten im Gasthaus versammelt, manche mit Gepäck, wartend auf die Abreise. Bis um 10 waren alle unterwegs, ich in der Gruppe Tamil Nadu. Mit Rikschas fuhren wir zum Busbahnhof von Bangalore. Nagoor und Rubini besorgten uns Tickets für die sogenannten Sleeper. Das sind Nachtbusse, in denen man relativ viel Beinfreiheit hat und die Rückenlehnen verstellen kann. Eben wie ein europäischer Reisebus. Mit den Sleepern man übrigens komplett Indien erreichen. Der Bus ist für den Inder das wohl meistgenutzte Verkehrsmittel. Jede Sekunde kamen neue Busse angefahren und alle 10 Terminals des Busbahnhofs waren brechend voll. 10:45 stiegen wir in den Sleeper nach Chennai ein. Unserer war leider nicht klimatisiert, wir konnten nur die Fenster so weit aufmachen wie möglich. Dann war es zumindest einigermaßen erträglich.

Wir alle hatten eine sehr unruhige Nacht. Einerseits natürlich durch die Aufregung, da wir bald alle getrennt sein würden und in unsere Projekte kommen würden. Andererseits wegen der schlechten Straßenverhältnisse Indiens, die uns aller 10 bis 20 min aus dem Schlaf gerissen haben.