10. April 2013

Chennai


Heute war der große Tag gekommen. Der Tag, vor dem ich schon lange Angst habe. Von dem ich Schauermärchen gehört habe und absolut nichts Gutes. Der Tag der Registration in Chennai. Früh um 7 fuhr mein Bus von Manampathy nach Chennai. Raj hatte mir am Tag zuvor einen Zettel geschrieben mit den Busnummern, die ich nehmen musste und den Haltestellen, an denen ich aussteigen musste. 9:30 war ich in Chennai auf dem großen Busbahnhof angekommen. Nach 15 min Suche hatte ich dort dann den Bus 15B gefunden, mit dem ich laut Raj’s Notizen bis ‘Shastri Bhayan‘ fahren sollte. Ich ging rein, kaufte beim Bus- Schaffner ein Ticket und wartete. 10 min vergingen. 20 min vergingen. Immer wieder schaute ich nervös zum Schaffner, dass der mir sagen könnte ‘Junge, hier musst du raus! ‘. 30 min vergingen. Doch dann ließ er mich irgendwie wissen, dass ich die nächste raus muss, ich weiß nicht mehr wie, da er nur Tamil und brockenweise Englisch sprach. Ich stieg also irgendwo in einer Großstadt aus und hatte keinen Plan, wohin ich gehen sollte. Ich fragte dann ein paar Leute dort, aber niemand kannte die Adresse des Registration Office. Ich tat also das Einfachste, ich nahm mir eine Rikscha. Der Typ knöpfte mir dafür 100 Rupees ab, was mit Sicherheit viel zu teuer war. Aber ich wollte einfach nur noch zum Office, denn theoretisch wollten wir uns ja 10:30 (um 10:30 kam ich gerade an der Bushaltestelle an). Jedenfalls fuhren wir dann 15 min durch die Stadt und kamen tatsächlich am Ziel an. Dort fuhr ich quasi Niklas und Katha in die Arme, die das Registration Office schon gefunden hatten. Rubini war allerdings noch nicht da. Die sollten wir eigentlich 10:30 dort treffen, da sie für die Registration notwendige Dokumente von FSL mitbringen sollte. Mein nächstes Problem war, dass ich noch keine 4 Ausweis- und Visakopien hatte, da es ein Internetcafé in Manampathy nicht gibt. Ich lief also nochmal los, mich auf die Suche nach einem Copyshop zu machen. Dann rief Magda mich an. Sie fragte mich, ob ich schon da sei und sagte, dass sie auch noch die Kopien benötigt. Wir trafen uns und suchten gemeinsam weiter. Dann fragten wir 2 seriös aussehende Männer. Die gaben uns auch schnell Antwort und wir waren – erleichtert – im Internetcafé. Wir kopierten das Zeug und liefen zurück zum Office. Gegen halb 12 kamen wir dort an. Niklas und Katha saßen, wie vor anderthalb Stunden schon, auf der Treppe vor dem Office. Von Rubini immer noch keine Spur. Plötzlich klingelte ein Telefon. Rubini rief an und teilte uns mit, dass sie gleich da sein würde. Mit anderthalb Stunden Verspätung trafen wir sie dann tatsächlich. Sie ging rein, zeigte dem Angestellten unsere Online Application Forms (von der Online- Bewerbung, die wir am Tag zuvor schon ausfüllen mussten), kam wieder raus um uns zu sagen, dass wir am 29. April wieder kommen müssen. Das Ganze aus dem einfachen Grund, dass wir bei der Online- Application ein Appointment- Datum (quasi einen Termin) angeben mussten und das frühestmögliche Datum war eben der 29. April. Das war ein Meisterwerk der Organisation von FSL. Rubini gab uns dann noch die Dokumente von FSL für die Registration und wir beschlossen, zusammen was essen zu gehen. Rubini machte das klar und wir waren in 10 min in einem sehr beliebten Restaurant Indiens, dessen Name ich leider schon wieder vergessen habe. Aber das Essen war wirklich gut und vor allem auch günstig. Ein Essen für etwa einen Euro. Danach fuhren wir alle wieder nach Hause. Ein wenig enttäuscht, aber auch glücklich, die Anderen wiedergesehen zu haben, kam ich um 5 in Manampathy an. Doch mein Tag sollte noch lange nicht vorbei gewesen sein.
Um 6 stand noch der Besuch des 110 jährigen Jubiläums der Middle School auf dem Terminplan. Das Ganze war recht nett. Die Kinder haben ein tolles Programm vorgeführtm mit vielen Tanzeinlagen und ein wenig Schauspiel. Mein einziges Problem waren die stundenlangen Reden auf Tamil, die das ganze Event wie eine Bundestagssitzung wirken ließen. Und dann waren da noch die Techniker, die die Lautsprecher soweit aufgedreht haben, dass wahrscheinlich selbst die Leute im 8 km entfernten Uthiramerur mithören konnten. Aber ansonsten war es eine schöne Veranstaltung. Der Abend klang ruhig aus.

 
Rollenspiel der Kinder



Tanz der aelteren Schueler

Theaterstueck 'Cinderella'

Tanz der juengeren Schueler

Geetha und Kamachi und ihren Tanzkostuemen

2 Kommentare:

  1. Hallo Crisi,
    die Fahrt nach Chennai war für dich und deine Freunde wieder eine neue Herausforderung.Aber spitze ihr seit ja alle am Ziel angekommen.Das aber nichts geklappt hat,ist natürlich nicht schön.
    Das kann man halt nicht mit Deutschland vergleichen.
    Es war aber sicher schön ein paar Freunde aus der Heimat zu treffen.
    Das Abendteuer geht weider.....
    Liebe Grüße Paula,Papa und Mutti

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  2. Hallo Chrissi,

    wir freuen uns,daß es Dir gut geht. Klopf Dir mal auf die Schulter-Du machst das alles ganz toll! Aller Anfang ist schwer, aber warte noch ein paar Wochen und Du wirst über Dich hinaus wachsen.
    Wie schaut denn eigentlich der Ort aus, in dem Du jetzt lebst? Mach doch bei Gelegenheit mal ein paar Fotos-das wäre schön. Einen ganz lieben Gruß von Oma Gisela soll ich ausrichten und Dir sagen, daß sie sehr stolz ist.
    Mach weiter so und laß es Dir gut gehen.
    Liebe Grüße von Jacqui und Alex

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