22. April 2013

Fever



Der Tag heute begann eher nicht so spitze. Als ich aufwachte hatte ich Fieber und das Gefühl, der Schulbus hätte mich überfahren. Ich hab dann früh kurz die Kinder begrüßt und saß auch 20 min als ‘Aufsichtsperson‘ des heutigen GK (Mischung aus Biologie, Geografie und sowas)- exams dabei. Dann löste mich die Lehrerin Suseela ab und ich legte mich bis Mittag hin. Nachmittag wusch ich ein paar Sachen und lag viel im Bett. Gegen um 9 kam der Father zurück zur Schule – er war im nahegelegenen Dorf Musunuru tätig gewesen. Er unterbreitete mir dann den Vorschlag, dorthin zum Abendessen bei einem Priester zurückzufahren. Ich erzählte ihm erst einmal vom Fieber und allem drum und dran. Wir fuhren trotzdem. Dort angekommen rief eben genannter Priester einen Arzt. Der kam nach dem Essen und gab mir eine Spritze, sowie 2 Tabletten. Nach gut einer halben Stunde ging es mir dann auch bedeutend besser und wir fuhren wieder zur Schule zurück.


mein Rückzugsort für 2 Tage


Am darauffolgenden Tag ging es mir früh relativ gut. Nach dem Frühstück fuhren wir zur Telugu Medium School des in einigen früheren Posts erwähnten Direktors. Der Father setzte mich dort ab und übergab mich in die Obhut des Direktors. Der ließ die Kinder einige Lieder singen und erklärte mir deren Bedeutungen. So zum Beispiel ein Lied über die Herrlichkeit der Sprache Telugu oder eins, das die Kinder zum Denken anregen soll, was denn passiere, wenn es keinen Regen, keine Sonne etc. auf der Erde gäbe. Mit der Zeit erschienen ein paar Eltern, die mich mit Fragen löcherten. Und – wie sollte es anders sein – wurden wir abermals zu ihnen eingeladen.
Wir liefen dann zu einer selbstgebastelten Hütte aus Holzstämmen und Palmenblättern und setzten uns hinein. Darin hingen knapp über meinem Kopf ein Ventilator und eine Glühbirne. Außerdem waren darin 2 Betten, 2 Campingstühle und ein kleines Regal mit Kochgeschirr. Über dem Ventilator war noch eine Art Zwischendecke, die zur Sicherung der Vorräte während des Monsuns dient. Das war’s. Und diese Hütte und das dazugehörige Grunstück teilen sich 3 Familien. Von ärmlichen Verhältnissen kann man da wohl schon kaum mehr sprechen. Nichtsdestotrotz bekamen der Direktor und ich 1 vorzügliche Mango, einen kalten Softdrink und frischen Saft einer Kokosnuss. Sie boten sogar an, eines ihrer Hühnchen frisch für mich zuzubereiten, das musste ich aber dankend ablehnen. Wir fuhren dann zur Schule und ich ruhte mich bis Abend aus, während der Father und die Lehrer zum canvassing waren.


die Lehrer beim canvassing

1 Kommentar:

  1. Hallo Chrisi,
    das tropische Klima ist doch etwas heimtückisch.
    Aber schön, dass dir gleich geholfen wurde und das es dir wieder besser geht. Herzlichen Dank an den Priester und den Arzt.
    Was macht überhaupt der "Lungi"? Bekommen wir und alle anderen Interessierten bald mal ein Foto??
    Ich soll dich auch ganz lieb vom Pflegeheim grüßen.
    Liebe Grüße Paula, Papa und Mutti

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